1843

Erste Erwähnung einer Blechmusik in Aschau

Der Musiklehrer Joseph Achleitner (1823 - 1891) berichtet in seiner Lebensbeschreibung, dass er damals zum Musikmeister bei den Gebirgsschützen ernannt wurde.

1903

Gründungskapelle

1903 Wird die Blasmusik erstmals auf einem Programm des Musikvereins erwähnt und ein Jahr später spielt sie bei der Fronleichnamsprozession. Zu dieser Zeit führt der Aschauer Zollaufseher Heinrich Ell als ehemaliger Militärmusiker den Taktstock.

19

18

Neugründung nach dem 1. Weltkrieg

Nach Ende des einschneidenden, ersten Weltkriegs ersucht der Schreinermeister Ferdinand Plenk einen bescheidenen Neuanfang mit 10 Mann

1938

Übernahme durch Michael Oberlechner

Michael Oberlechner löst nach fast 20- jähriger verdienstvoller Dirigentschaft Ferdinand Plenk ab und führt die Kapelle von 1938 - 1940.

1945

Behutsamer Neustart

In den Hungerjahren nach 1945 gewinnt die Blaskapelle langsam wieder ihren Platz im Ortsleben zurück. Der Sohn einer Schweizerei mit Lebensmittelladen Georg Kramer nimmt sich der Kapelle an.

1957

Übernahme durch Ferdinand Hofbauer

1957 übernimmt der aus Niederbayern stammende ehemalige Militärmusiker Ferdinand Hofbauer, der in Aschau den Bahnhofskiosk betreibt, kurzzeitig die Führung der Kapelle.

1959

Übergabe an Hans Mielenz

Als 1959 der Berliner Komponist und Kapellmeister Hans Mielenz bei Musikkapelle in den Proben vorbeischaut wusste noch niemand dass dieser der Kapelle bis 1978 als Dirigent vorstehen wird. Dieser hatte gerade die Leitung des „Großen Unterhaltungsorchesters am Ostberliner Rundfunk“ abgegeben. Mit seinen hohen Ansprüchen hat er die Musikkapelle Aschau zu einer Oberstufen Kapelle geformt. Ab 1961 nimmt die Musikkapelle regelmäßig an Wertungsspielen des Musikbundes teil und erreichte meist einen 1. Rang mit Auszeichnung. Die Aschauer Musiker entwickelten sich unter der Führung von Hans Mielenz zu herausragenden Interpreten konzertanter Blasmusik.

1979

Übergabe an Hans Bauer

Am Stephanitag 1979 steht ein musikalischer Höhepunkt für die Musikkapelle an: Hans Mielenz nimmt Abschied mit der Uraufführung seines „Festlichen Bläserauftakts op.92“, dem „Konzert für Trompete op.102“ und der „Sinfonie für Bläser op.103“. Bei den Neuwahlen am 3. Januar wird Hans Bauer „Wiesler“ zum neuen Dirigenten gewählt. Auch unter der Leitung des neuen Dirigenten Hans Bauer kann die Musikkapelle beim Bezirksmusikfest in Freilassing einen 1. Rang mit Auszeichnung erlangen.

1991

Übergabe an Alois Schlemer Sen.

Nachdem 1991 Hans Bauer das Dirigentenamt niederlegt wird die Kapelle als Verein eingetragen und Alois Schlemmer sen. zum neuen Dirigenten gewählt.

1993

150 Jahre Musikkapelle Aschau

1993 fahren 28 Musiker zum internationalen Blasmusiktreffen in Brünn/Prag, wo sie den „Silbernen Rang“ der Oberstufe erreichten und den Sonderpreis der Jury bekommen. Ein besonderes Ereignis ist das 37. Bezirksmusikfest in Aschau, das gleichzeitig als 150 jähriges Gründungsfest der Musikkapelle gefeiert wird.

1996

Übergabe an Heinz Radzischewski

1996 übernimmt Heinz Radzischewski ein ehemaliger Militärmusiker und Leiter der Wasserburger Stadtkapelle die Leitung der Musikkapelle Aschau. Nach dem Umbau des neuen Probenlokals „Altes Feuerwehrhaus Niederaschau“ von 1999 bis März 2000, das überwiegend durch Eigenleistung oder durch großzügige Unterstützung von verschieden Firmen bewältigt wurde erfolgte erneut ein Dirigentenwechsel.

2000

Übergabe an Hans Bauer

Hans Bauer übernimmt erneut das Dirigentenpult der Musikkapelle und leitet diese bis zum September 2007. Leider musste Hans Bauer aus gesundheitlichen Gründen die Leitung niederlegen. Hans Bauer ist der Hauptinitiator des Klassen- Musizierens, das mittlerweile ein Fester Bestandteil an der Grundschule in Aschau ist und der Musikkapelle Aschau junge Nachwuchsmusikanten bringt. Der Langjährige Vorstand der Musikkapelle Alois Breckl- Stock, dessen Verdienst unter anderem die Errungenschaft eines neuen Probelokals und die Gründung eines Fördervereins waren, wird im Januar 2005 von Elisabeth Schelzke als neuer Vorstand abgelöst. Alois Breckl- Stock springt kurzentschlossen als Dirigent ein und dirigiert das Jahreskonzert 2008.

2008

Übernahme durch Levent Ivov

Im Januar 2008 wurde Levent Ivov zum Hauptdirigenten gewählt, der im Mozarteum Orchester Salzburg Klarinette spielte. Alois Breckl-Stock stand als zweiter Dirigent zur Verfügung.

2010

Übergabe an Helmuth Bauer

2010 übernahm die Musikprobenleitung Helmut Bauer und beim Jahreskonzert am 05.01.2011 dirigierte Levi Ivov zum letzten Mal.




2017

Ungewisse Zeiten

Bis zu seinem Todestag am 15.02.2017 leitete Helmut Bauer unsere Musikkapelle mit viel geschick und Gespür. Seine Liebste Musik war das Genre der "seichten Biermuse". Der schwere Verlust  eines geliebten Musikkollegen riss eine tiefe Wunde in die Musikkapelle. Helmuth konnte sowohl in der Jugendkapelle als auch in der Musikkapelle durch seine disziplinierte aber motivierende Art viele Musikerinnen und Musiker begeistern und langfristig prägen.


Die Vorbereitungsproben und das Jahreskonzert 2018 übernahm Michaela Haindl, die sich dankenswerterweise zur Verfügung stellte.


Während des Jahres halfen verschiedene Dirigent der Nachbarskapellen aus. Alois Breckl-Stock übernahm zum größten Teil die Leitung der Kurkonzerte.


Für das Jahreskonzert 2019 konnte die Musikkapelle, Michael Morgott gewinnen.

2020

Durchstart mit Michael Morgott

Michael Morgott, der gebürtige Eichstätter übernimmt ab Anfang 2020 das Amt des Dirigenten. Vor allem durch seine Erfahrung als Realschullehrer, Direktor und Musikant konnte er sich schnell etablieren und führt seitdem unsere Musikkapelle mit viel Ehrgeiz, Humor und Freude. Trotz seines schwierigen Starts in den Coronajahren 2020 bis 2022 schafft es Michi uns stets zu neuen Höchstleistungen anzuspornen. Mit dem Patronatstag 2022 in Aschau gelang ein regelrechter Neustart mit vielen neuen und jungen Mitgliedern und beim Gaufest des GTEV D'Griabinga durften wir als Festmusik einige musikalische Höhepunkte erleben.

Entstehungsgeschichte unserer Tracht:


1850 - 1890:

Entstehung der Aschauer Musikjoppe (Jacke). Die mit zwei Knopfreihen besetzte Joppe wurde aus Tuch gearbeitet und wurde zunächst als "bäuerliche Joppe schlechthin" bezeichnet. Neben dem heutigen Braun, wechselten die Farben zwischen Blau, Schwarz oder auch Rot und Grün. Auch der Münz- oder Rosettenknopfbesatz unterschied sich je nach den finanziellen Möglichkeiten des Trägers. Typisch und bei allen Modellen vorzufinden, sind die weit nach hinten gezogenenen Schulternähte und die Baspolierung der Nähte.


1997:

Vereinheitlichung der Herren- Musikjoppe (zweireihig) aus braunem Strickloden. Kragen und baspolierte Nähte in dunklem grün. Schnitt der Joppe nur knapp über die Taille für ausreichende Bewegungsfreiheit.

Zeitgleich wurde die einreihige Damenjoppe, ebenfalls in braunem Strickloden und Taillenlang entworfen. Passend dazu gibt es ein schwarzes Musi-Dirndl das mit zwei verschiedenen Schürzen ausgestattet ist. Zum einen das festliche, gemusterte Seidenschürzl (links im Bild) für festliche und Kirchliche Anlässe und ein rotes Baumwoll- Schürzl für Umzüge und Trachtenveranstaltungen. Für die Mander gibt es noch eine rote, zweireihige historische Weste mit einem Steh- und Umlagekragen auf der Vorderseite. Auf der Rückseite wurde ein schwarzer, strapazierfähiger Stoff verarbeitet. Obendrauf wird der Hohenaschauer Stopselhut, wie bei den Griabingern und Gebirgsjägern,  getragen. einziger Unterschied ist hier die Spielhahnfeder. Für die Damen gibt es einen Schlepphut mit breiter Krempe. Im Sommer wird dazu eine kurze Lederne mit Aschauer Wappen im Hosenträger getragen. Dazu kommen weiße Wollstrümpfe. In der kalten Jahreszeit wird eine klassische Bundhose getragen.